Praxistag Stuttgart: „Lieferketten verantwortlich gestalten – Über Nachhaltigkeit berichten“
Der Praxistag für mittelständische Unternehmen „Lieferketten verantwortlich gestalten – Über Nachhaltigkeit berichten“ am 26. November 2015 im Haus der Wirtschaft Baden-Württemberg in Stuttgart informierte über die wichtigsten Hintergründe des Themas und bot über 50 Teilnehmenden aus der Unternehmenspraxis einen Rahmen für den fachlichen Austausch.
Rückblick
„Die Anforderungen an Unternehmen aller Größen an ein gesellschaftlich verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement sowie die Berichterstattung über ökologische und soziale Aspekte steigen – sowohl von Geschäftspartnern und Verbrauchern als auch von der öffentlichen Hand und der Gesetzgebung“, erklärte Peter Kromminga, Geschäftsführender Vorstand UPJ, zur Eröffnung des Praxistages.
Dr. Thomas Koenen, Geschäftsführer von econsense, unterstrich: „Mittelständler sind essentieller Teil der internationalen Wertschöpfungsketten. Im engen Zusammenspiel zwischen multinationalen Konzernen und international aktiven Mittelständlern kann effektiv an der ständigen Verbesserung nachhaltiger Lieferketten gearbeitet werden.“
Zum Hintergrund: Im Herbst diesen Jahres vereinbarten die G7-Staats- und Regierungschefs in Elmau wichtige Schritte zur Durchsetzung weltweiter Arbeits-, Sozial- und Umweltstandards. Ab dem Jahr 2017 verpflichtet eine EU-Richtlinie bestimmte Unternehmen, nicht-finanzielle Informationen zu sozialen und ökologischen Auswirkungen im Rahmen der Lageberichterstattung offenzulegen. Angesichts dieser Entwicklungen führen UPJ und econsense mit Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales in mehreren Bundesländern regionale Praxistage durch. Dabei werden die wichtigsten Hintergründe und aktuellen Entwicklungen des Themas vorgestellt, vor allem aber ein Rahmen für den fachlichen Austausch von Vertretern aus der Unternehmenspraxis geboten.
Impulsvorträge
Zu Beginn des Praxistages beleuchteten zunächst Susanne Hoffmann, Leiterin der Abteilung VI „Europäische und Internationale Beschäftigungs- und Sozialpolitik, ESF“ im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Barbara Sinner-Bartels, Abteilungsleiterin Grundsatz und Europa im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg, sowie Bernhard Schwager, Leiter Geschäftsstelle Nachhaltigkeit der Robert Bosch GmbH, das Thema des Praxistages aus der Perspektive der Politik sowie der eines großen Unternehmens.
Die Bosch-Gruppe ist nicht nur eines der weltweit größten Zulieferunternehmen der Automobilindustrie, sondern verfügt zugleich auch selbst über tausende Zulieferer- und Sub-Zuliefererbeziehungen. Das Management ökologischer und sozialer Aspekte in diesem Lieferantennetzwerk ist komplex, aber wirtschaftlich lohnend. Wir erkennen eine eindeutige Korrelation zwischen einer gesellschaftlich verantwortlichen und nachhaltigen Wirtschaftsweise bei unseren Lieferanten und der Qualität ihrer Produkte.
Bernhard SchwagerPräsentation
Impulsvortrag Bernhard Schwager, Robert Bosch GmbH
In zwei Workshops vertieften die Teilnehmenden im Anschluss Chancen, Herausforderungen und praktische Umsetzungsfragen verantwortungsvoller und transparenter Lieferketten.
Programm
Praxistag für mittelständische Unternehmen „Lieferketten verantwortlich gestalten – Über Nachhaltigkeit berichten“ am 26. November 2015 in Stuttgart
Veranstaltungspartner
Workshop: Nachhaltiges Lieferantenmanagement in mittelständischen Unternehmen
Es gab und gibt verschiedene interne und externe Anspruchsgruppen und Treiber, die heutzutage bei einem Unternehmen wie FUCHS hinsichtlich Nachhaltigkeit Fragen stellen. Unsere Intention, seit Gründung der FUCHS Sustainability Management Abteilung vor fünf Jahren, ist und war von Anfang an, eine nachhaltige Unternehmenssteuerung anzustreben, ohne dabei Greenwashing zu betreiben. Deshalb arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere bestehenden Prozesse auf Nachhaltigkeit zu überprüfen, entsprechend zu steuern, zu optimieren und, wo immer möglich, eine nachhaltige Komponente hinzuzufügen. Das umfasst ausdrücklich auch die Erwartung an unsere bestehenden und neuen Lieferanten, die unternehmensethischen Anforderungen und sozialen Mindeststandards von FUCHS zu erfüllen.
Apu GosaliaAls familiengeführtes mittelständisches Unternehmen denken wir langfristig anstatt in Quartalen. Profitabilität, Ökologie und soziales Engagement stehen bei Schmalz im Einklang. Nachhaltigkeit ist Teil der Unternehmensstrategie und unsere Nachhaltigkeitsstrategie beschreibt detailliert, welche Ziele wir verfolgen. Der wichtigste Hebel zur Erreichung unserer Ziele ist die Gestaltung der eigenen Prozesse. Als international stark wachsendes Unternehmen erfolgt aber auch die Auswahl von externen Lieferanten unter Berücksichtigung ökologischer und sozialer Aspekte. Bei den Hauptlieferanten werden Umwelt- und soziale Standards zudem auditiert und weiterentwickelt. Grundsätzlich fordern wir von unseren Lieferanten aber nur das, was wir auch im eigenen Betrieb erfüllen.
Wolfgang SchmalzPräsentationen
Workshop Nachhaltiges Lieferantenmanagement in mittelständischen Unternehmen
Workshop: Offenlegung nicht-finanzieller Informationen und Berichterstattung über soziale und ökologische Auswirkungen entlang der Lieferketten
Ökonomie, Ökologie und Soziales sind für Sedus keine Gegensätze, sondern unverzichtbare Teile eines Ganzen – und das bereits seit vielen Jahrzehnten. Die steigende Aufmerksamkeit für nachhaltige Konzepte und transparentes Handeln nehmen wir sowohl in der Gesellschaft, als auch bei unseren Kunden wahr. Um so wichtiger ist eine umfassende und nachvollziehbare CR-Kommunikation. Dies beginnt auf der Internetseite, umfasst unsere Lieferantenrichtlinien und eine regelmäßige Berichterstattung nach anerkannten Standards. Die Anwendung der Leitlinien der Global Reporting Initiative im Rahmen der Berichterstattung bei Sedus schafft dabei zum einen nach innen Orientierung für das eigene Handeln und unterstützt zum anderen eine glaubwürdige Darstellung der gelebten Unternehmensphilosophie nach außen.
Dorothea Scheidl-NennemannJede Geschäftstätigkeit hat Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft. Nachhaltig zu handeln heißt, sie zu verstehen, negative Auswirkungen zu mindern und positive zu stärken. Nur Unternehmen, die Verantwortung übernehmen und die Interessen unterschiedlicher Stakeholder berücksichtigen, bestehen langfristig. Es gilt, die wesentlichen Themen zu bestimmen, Leistungskennzahlen und Ziele zu entwickeln sowie Erfolge zu messen. All dies fließt dann in die Berichterstattung ein. Die Herausforderung dabei sind die unterschiedlichen Zielgruppen des Berichts. Er wirkt nicht nur nach außen, sondern auch nach innen. Die Mitarbeiter spielen als Kommunikatoren eine wichtige Rolle und sollten als Stakeholder nicht vernachlässigt werden.
Eva JankaDie Veröffentlichung des ersten Mader-Nachhaltigkeitsberichts im Jahr 2015 stellt einen wichtigen Schritt für unser Unternehmen dar. Mit dem Bericht wenden wir uns an unsere Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeiter sowie an Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Medien und Zivilgesellschaft, um unsere Strategien, Zielen und Maßnahmen transparent und greifbar zu machen. Gleichzeitig ermöglicht uns diese umfassende Standortbestimmung die Identifikation von neuen Herausforderungen und das erkennen möglicher Schwachstellen. Dabei ist entscheidend zu betonen, dass der einzelne Bericht vor allem ein Ergebnis eines sorgfältigen und fortlaufenden, guten Managements ist. Nachhaltigkeit und eine verantwortliche Unternehmensführung sind keine einmalige Angelegenheit.
Werner LandhäußerPräsentationen
Workshop Offenlegung nicht-finanzieller Informationen und Berichterstattung über soziale und ökologische Auswirkungen entlang der Lieferkette
Fotogalerie
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