Brancheninitiativen
Automobil, Chemie, Elektronik, Lebensmittel, Textil und viele mehr – in zahlreichen Branchen arbeiten Unternehmen gemeinsam und zusammen mit zivilgesellschaftlichen sowie staatlichen Akteuren daran, die Liefer- und Wertschöpfungsketten ihrer jeweiligen Branchen nachhaltiger zu gestalten.
AIM-Progress – Program for responsible sourcing
AIM-PROGRES ist eine Initiative von Herstellern und Lieferanten der Konsumgüterindustrie mit dem Ziel verantwortliche Einkaufspraktiken (Responsible Sourcing) und nachhaltige Produktionssysteme zu fördern. Ein zentraler Punkt von AIM-PROGRESS ist die Bereitstellung einer Diskussionsplattform, um Ansichten und Erfahrungen bezüglich einer nachhaltigen Lieferkette auszutauschen. Lieferanten werden angehalten, ihre Bewertungsberichte online über die Supplier Ethical Date Exchange (Sedex) Plattform zur Verfügung zu stellen.
Aluminium Stewardship Initiative (ASI)
Die ASI ist ein Zusammenschluss von Akteuren aus der Aluminium-Wertschöpfungskette mit dem Ziel die Nachhaltigkeitsperformance und Transparenz in der gesamten Aluminiumbranche zu fördern. Eine Aktivität ist die Entwicklung des ASI Performance Standard, eines globalen Standards, der ökologische und soziale Kriterien für alle Phasen der Aluminiumproduktion und -verarbeitung abdeckt.
Better Cotton Initiative (BCI)
Die BCI ist ein Programm von Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, Umwelt- und Sozialbedingungen beim Baumwollanbau weltweit zu verbessern und somit die nachhaltige Produktion von Baumwolle zu fördern. Die gemeinnützige Mitgliedorganisation vergibt das BCI Siegel, welches für nachhaltigere Baumwolle steht.
Bettercoal
Bettercoal ist eine Initiative großer europäischer Energieversorger mit dem Ziel in allen wichtigen Produktionsländern Verbesserungen in den Bereichen Umweltschutz, Abbau- und Arbeitsbedingungen auf den Weg zu bringen und somit die Kohleproduktion weltweit auf akzeptable Umwelt- und Sozialstandards zu heben. Im Mittelpunkt der Initiative steht der Bettercoal Code, der ethische, soziale und ökologische Prinzipien und Bestimmungen umfasst. Bettercoal beurteilt die Leistung von Kohlelieferanten gegen die zehn Prinzipien des Bettercoal Code und entwickelt jeweils gemeinsam mit den Lieferanten einen Continuous-Improvement-Plan, dessen Ergebnisse mit den Mitgliedern geteilt werden.
Bonsucro
Bonsucro ist eine Multistakeholderinitiative, mit dem Ziel die negativen ökologischen und sozialen Auswirkungen der Zuckerrohrproduktion zu reduzieren. Hierfür wurden verschiedene Produktions- und Prozessstandards entwickelt.
Bündnis für nachhaltige Textilien (Textilbündnis)
Das Textilbündnis ist eine Multistakeholderinitiative bestehend aus Vertretern der Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Standardorganisationen und Gewerkschaften. Die Initiative hat das Ziel, soziale, ökologische und ökonomische Verbesserungen entlang der Textillieferkette zu erreichen und so die Rahmenbedingungen in den Produktionsländern zu verbessern. Ein gemeinsam erarbeiteter Aktionsplan enthält Ziele, die alle Mitglieder erfüllen sollen. Im sogenannten Review-Prozess prüft jedes Mitglied jährlich den eigenen Status, setzt sich Ziele gemäß den Bündnisanforderungen und berichtet über die individuellen Erfolge. Ein gemeinsamer Fortschrittsbericht aller Mitglieder zeigt zudem auf, was das Bündnis gesamthaft erreicht hat.
Business Social Compliance Initiative (BSCI)
Die BSCI ist eine Mitgliedsinitiative der Foreign Trade Association (FTA) für Handels- und Herstellerunternehmen mit dem Ziel sozialverträgliche Produktionsbedingungen in Lieferländern für Konsumgüter zu fördern. Mitglieder verpflichten sich den BSCI-Code of Conduct in ihrer Lieferkette einzuhalten, welcher auf den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), der Menschenrechtserklärung der UNO, den Konventionen der UNO über die Rechte von Kindern sowie über die Abschaffung jeglicher Form der Diskriminierung von Frauen, dem UN Global Compact und den OECD-Richtlinien für multinationale Unternehmen basiert. Die Überprüfung der Einhaltung des Verhaltenskodex wird regelmäßig, spätestens aber alle zwei Jahre durch unabhängige Prüforganisationen durchgeführt.
Chemie³ – Die Nachhaltigkeitsinitiative der deutschen Chemie
Chemie³ ist eine Initiative des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und des Bundesarbeitgeberverbands Chemie (BAVC). Ziel ist es, Nachhaltigkeit als Leitbild in der chemischen Industrie zu verankern und Beiträge der Chemieindustrie zu einer nachhaltigen Entwicklung auszubauen. Dazu hat Chemie³ zwölf „Leitlinien zur Nachhaltigkeit für die chemische Industrie in Deutschland“ erarbeitet und unterstützt ihre Mitglieder bei deren Anwendung im Unternehmensalltag.
Cotton Made in Africa
Cotton made in Africa ist eine Initiative der Aid by Trade Foundation (AbTF), die 2005 von Dr. Michael Otto gegründet wurde. Seither setzt sie sich für den Schutz der Umwelt sowie bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für rund 700.000 Baumwollbauern und tausende Fabrikarbeiter in 9 Ländern Afrikas ein. Das Engagement beruht dabei auf dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe durch Handel. Eine Nachfrageallianz von internationalen Textilunternehmern kauft zertifiziert nachhaltige CmiA-Baumwolle und führt dafür eine Lizenzgebühr an die Stiftung ab. Die Einnahmen aus Lizenzen reinvestiert die AbTF als Social Business in den Anbauregionen.
DRIVE Sustainability
DRIVE Sustainability ist eine Partnerschaft verschiedener Automobilhersteller mit dem Ziel durch Zusammenarbeit an innovativen Ansätzen die Beschaffung und somit die gesamte Automobilzulieferkette nachhaltiger zu gestalten. Die Gruppe wird von CSR Europe koordiniert.
Electronic Industry Citizenship Coalition (EICC)
Die EICC ist ein Branchenverband der Elektroindustrie mit dem Ziel einen gemeinsamen Code of Conduct für mehr Nachhaltigkeit und eine Verbesserung der CSR-Praktiken in der Branche auszuarbeiten und umzusetzen. Die Mitglieder verpflichten sich zu diesem Code of Conduct und der Nutzung verschiedener Instrumente und Trainingsmodule, um eine kontinuierliche Verbesserung in der sozialen, ökologischen und ethischen Verantwortungsübernahme in ihren Lieferketten zu erreichen.
Ethical Tea Partnership (ETP)
Die ETP ist eine Mitgliedsorganisation internationaler Tee-Unternehmen, mit dem Ziel die Arbeits- und Lebensbedingungen der Teearbeiter und Kleinbauern sowie die Umweltbedingungen in den Anbauregionen zu verbessern. Expertenteams der ETP sind weltweit in diesen Regionen aktiv, um auf die Erfüllung internationaler Arbeitsnormen, eine faire Behandlung der Arbeitnehmer und die Schonung der Umwelt hinzuwirken.
Ethical Trading Initiative (ETI)
Die ETI ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften mit dem Ziel weltweit faire Arbeitsbedingungen bei Zulieferern des Handels zu fördern. Die Mitglieder verpflichten sich, den ETI-Verhaltenskodex im Unternehmen und bei ihren Zulieferern schrittweise umzusetzen. Dieser legt Mindeststandards fest und fusst auf den ILO-Kernarbeitsnormen.
Extractive Industries Transparency Initiative (EITI)
Die EITI ist eine internationale Initiative, mit dem Ziel Finanztransparenz und Rechenschaftspflicht im rohstoffgewinnenden Sektor zu verbessern. Ein Beitritt eines Landes durch die Regierung erfordert die Umsetzung des EITI-Standards von Unternehmen und Behörden. Der EITI-Standard umfasst die Offenlegung von Informationen über Zahlungen der rohstoffgewinnenden Unternehmen an den Staat, die entsprechenden Einnahmen seitens des Staates, Informationen zur Vergabe von Lizenzen, Fördermengen und anderen wichtigen Daten rund um die Förderung von Energie- und mineralischen Rohstoffen. Der internationale EITI-Standard wird weltweit in derzeit 52 Ländern von Regierungen in Zusammenarbeit mit Unternehmen und der Zivilgesellschaft umgesetzt.
Fair Wear Foundation (FWF)
Die FWF ist eine gemeinnützige Organisation, die von Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Unternehmensverbänden gesteuert wird, mit dem Ziel die Arbeitsbedingungen in der Textil- und Bekleidungsindustrie zu verbessern. Die Mitglieder verpflichten sich die FWF Arbeitsrichtlinien, welche auf den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) basieren in ihren Lieferketten umzusetzen. Die Fortschritte der Mitgliedsunternehmen bei der Umsetzung der Anforderungen der FWF werden regelmäßig überprüft, bewertet und veröffentlicht. Teil dieser Überprüfung sind auch Kontrollen in den Produktionsstätten vor Ort. Darüber hinaus gibt es anonyme Beschwerdestellen für die Arbeiter und Arbeiterinnen.
Floriculture Sustainability Initiative (FSI)
Die FSI ist eine gemeinsame Initiative von internationalen Marktakteuren und Organisationen aus dem Zierpflanzensektor, mit dem Ziel Nachhaltigkeit zu fördern und auf eine höhere Transparenz von bestehenden Projekten und Standards hinzuwirken. FSI hat sich zum Ziel gesetzt, dass 90% des internationalen Blumen- und Topfpflanzenhandels bis 2020 aus nachhaltigen Produktionen stammt. Dazu wurden eine gemeinsame Strategie und ein Rahmen für Zusammenarbeit entwickelt.
Global Coffee Platform (GCP)
Die GCP ist eine Multistakeholderinitiative aus Kaffee-Produzenten, Handel und Industrie sowie verschiedenen zivilgesellschaftlichen Organisationen. Die Initiative ist aus der 4C – Common Code for the Coffee Community hervorgegangen, mit dem Ziel den gesamten Kaffeesektor in Richtung Nachhaltigkeit zu bewegen. Durch die Umsetzung eines breit anwendbaren Mindeststandards (Baseline Common Code) sollen sich die Umwelt- und Lebensbedingungen der Kaffee-Produzenten verbessern.
Global e-Sustainability Initiative (GeSI)
Die GeSI ist eine Partnerschaft von Unternehmen und Organisationen aus dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT), mit dem Ziel die Entwicklung von Technologien zur Förderung wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit zu fördern. Darüber hinaus entwickelte die Unternehmensinitiative das Managementinstrument „Sustainability Assessment Framework“ (SASF) für die Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von ICT-Produkten und Diensten.
International Cocoa Initiative (ICI)
Die ICI ist eine Initiative der globalen Schokoladen- und Kakao-Industrie in Zusammenarbeit mit Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen mit dem Hauptziel ausbeuterische Kinderarbeit im Bereich des Kakao-Anbaus sowie der Kakao-Verarbeitung zu beseitigen.
International Council of Toy Industries (ICTI) CARE Foundation
Die ICTI Care Foundation ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation, die die Verbesserung der ethischen und nachhaltigen Standards in der globalen Wertschöpfungskette der Spielwarenbranche zum Ziel hat. Mitglieder verpflichten sich zu einer Produktion aus sicherem und gesundem Umfeld. Der ICTI CARE-Prozess stellt die Einhaltung der sozialen Verantwortung entlang der gesamten Beschaffungskette durch ein Überprüfungs- und Zertifizierungsprogramm von Spielwarenfabriken sicher.
International Fishmeal and Fish Oil Organization (IFFO)
Die IFFO ist eine gemeinnützige Organisation, die die Kriterien der nachhaltigen Produktion von Fischmehl, Fischöl und marinen Inhaltsstoffe weltweit repräsentiert. Mit dem IFFO RS hat die Organisation einen internationalen Standard für die nachhaltige Produktion von Fischmehl und Fischöl entwickelt, nach dem sich Fischereien und Herstellerbetriebe zertifizieren lassen können. Das Third-Party Inspektions- und Zertifizierungsprogramm soll die Integrität und Transparenz der Umsetzung zu gewährleisten.
International Petroleum Industry Environmental Conservation Association (IPIECA)
Die IPIECA ist die internationale Vereinigung der Öl- und Gasindustrie, die sich für ökologische und soziale Belange in globalen Lieferketten einsetzt. Sie repräsentiert rund 60% der weltweiten Öl- und Gasproduktion.
Juice CSR Platform
Die Juice CSR Platform ist eine Nachhaltigkeitsinitiative, in der Erzeuger, Früchteverarbeiter, Fruchtsafthersteller, Nichtregierungsorganisationen, Standardinhaber sowie Vertreter des Lebensmittelhandels vertreten sind. Ziel ist es, die europäische Fruchtsaftindustrie und deren Lieferkette nachhaltiger zu gestalten. Mitglieder verpflichten sich, die ökonomischen, sozialen, ökologischen, ethischen und menschenrechtlichen Verpflichtungen und Herausforderungen in der gesamten Lieferkette kontinuierlich gemeinsam mit den relevanten Stakeholdern anzugehen.
Responsible Care
Responsible Care ist eine weltweite Initiative der chemischen Industrie. Ziel ist die kontinuierliche Verbesserung der Unternehmen durch verantwortliches Handeln in den Bereichen Umwelt, Gesundheit und Sicherheit. In Deutschland wird die Initiative vom Verband der Chemischen Industrie (VCI) geleitet.
Round Table on Responsible Soy (RTRS)
Der RTRS ist eine internationale Initiative von Erzeugern, verarbeitenden Betrieben, Nichtregierungsorganisationen und anderen Akteuren in der Sojalieferkette, mit dem Ziel den nachhaltigen Anbau von Soja weltweit zu gewährleisten. In einem Multi-Stakeholder-Dialog wurde der RTRS Standard for Responsible Soy Production entwickelt, welcher seit 2016 die Abholzung weiterer Wälder und besonders schützenswerter Flächen ausschließt und soziale Mindestanforderungen definiert.
Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO)
Der RSPO ist eine Vereinigung von Nichtregierungsorganisationen, Palmölproduzenten, der Palmöl verarbeitende Industrie, Herstellern von Konsumgütern, Einzelhändlern sowie Banken und Investoren aus der Palmöllieferkette mit dem Ziel, nachhaltige Anbaumethoden für Palmöl zu fördern und so die Umweltschädigungen einzugrenzen. Der RSPO definiert Mindeststandards für die Produktion und den Einsatz von Palmöl, zu deren Einhaltung sich die Mitglieder verpflichten.
Sustainability Apparel Coalition (SAC)
Die SAC ist ein Zusammenschluss von Unternehmen aus der Textil- und Chemieindustrie sowie Organisationen aus den Bereichen Regierungen, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Ziel ist es, Lieferketten der internationalen Bekleidungs-, Schuh- und Heimtextilienindustrie nachhaltiger zu gestalten. Der Fokus liegt auf der Erstellung und Nutzung des Higg-Index, eines sich kontinuierlich in der Weiterentwicklung befindlichen Self-Assessment-Instruments zur einheitlichen Bewertung der Nachhaltigkeitsleistungen in der Lieferkette.
Together for Sustainability (TfS)
TfS ist eine Nachhaltigkeitsinitiative von Unternehmen der chemischen Industrie mit dem Ziel eine weltweite Vereinheitlichung von Bewertungen und Audits von Lieferanten in der Chemiebranche zu erreichen. Dahinter steht die Entwicklung und Umsetzung eines globalen Programms zur verantwortungsvollen Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen und der Verbesserung der ökologischen und sozialen Standards bei Lieferanten.
Principles for Responsible Investment (PRI)
Die PRI sind eine von den Vereinten Nationen gegründete und unterstützte Investoreninitiative mit dem Ziel zu einem nachhaltigeren Finanzsystem beizutragen. Die Initiative hat sechs Grundsätze für verantwortungsbewusstes Investment entwickelt und unterstützt Unterzeichner dabei Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsaspekte bei allen Investitions- und Kaufentscheidungen zu berücksichtigen.
Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) Programme
Die ZDHC ist eine Vereinigung von Textil- und Schuh-Herstellern, mit dem Ziel, gefährliche Substanzen aus der Wertschöpfungskette der Textilindustrie zu eliminieren. Dazu wurde eine Manufacturing Restricted Substances List (MRSL) erarbeitet, die gefährliche Chemikalien aufführt, die nicht oder nur in definierten Konzentrationen verwendet werden dürfen.
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