PRAXISTAG HAMBURG “LIEFERKETTEN VERANTWORTLICH GESTALTEN – ÜBER NACHHALTIGKEIT BERICHTEN”
Der Praxistag für mittelständische Unternehmen “Lieferketten verantwortlich gestalten – Über Nachhaltigkeit berichten” am 7. März 2018 bei Aurubis in Hamburg informierte über die wichtigsten Hintergründe des Themas und bot rund 90 Teilnehmenden aus der Unternehmenspraxis einen Rahmen für den fachlichen Austausch.
Rückblick
Zum Hintegrund: Das Thema “Lieferketten verantwortlich gestalten – Über Nachhaltigkeit berichten” steht aktuell bei vielen Unternehmen weit oben auf der Agenda. Die Anforderungen an Unternehmen aller Größen an ein gesellschaftlich verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement sowie eine transparente Berichterstattung über ökologische und soziale Aspekte steigen – sowohl von Geschäftspartnern und Verbrauchern als auch von der öffentlichen Hand und der Gesetzgebung.
Die G7- und G20-Staats- und Regierungschefs haben jüngst wichtige Schritte zur Durchsetzung weltweiter Arbeits-, Sozial- und Umweltstandards vereinbart. Ein Nationaler Aktionsplan „Wirtschaft und Menschenrechte“ formuliert zudem die Erwartung an alle Unternehmen in Deutschland, einen Prozess der unternehmerischen Sorgfalt mit Bezug auf die Achtung der Menschenrechte einzuführen, der verbindlich beschriebene Kernelemente beinhaltet. Ab dem Jahr 2017 sind darüber hinaus bestimmte Unternehmen verpflichtet, nicht-finanzielle Informationen zu sozialen und ökologischen Auswirkungen im Rahmen der Lageberichterstattung offenzulegen. Angesichts dieser Entwicklungen führen UPJ und econsense mit Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales in mehreren Bundesländern regionale Praxistage durch. Dabei werden die wichtigsten Hintergründe und aktuellen Entwicklungen des Themas vorgestellt, vor allem aber ein Forum für den fachlichen Austausch von Vertretern aus der Unternehmenspraxis geboten.
Impulsvorträge
Zur Eröffnung des Praxistages berichtete Susanne Hoffmann, Leiterin der Abteilung VI „Europäische und Internationale Beschäftigungs- und Sozialpolitik, ESF“ im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, über Erwartungen der Bundesregierung an Unternehmen bei der Gestaltung nachhaltiger globaler Herausforderungen sowie den damit verbundenen Herausforderungen und Chancen.
Unter dem Titel „Verantwortungsvoll aus Rohstoffen Wert schaffen – Metalle für eine innovative Welt“ stellten Michaela Hessling, Leiterin Konzernkommunikation, und Kirsten Kück, Leiterin Nachhaltigkeit, für Aurubis Nachhaltigkeitsstrategie und -management des Unternehmens dar.
Als Teil der Gesellschaft ist für uns der Dialog wichtig und hilfreich zugleich. Wir tauschen uns aus, um mehr von den Erwartungen an uns zu erfahren, aber auch, um besser verstanden zu werden. Wir haben als eine über 150 Jahre alte, anerkannte Größe im Kupfer- und Metallgeschäft und Vorreiter in Sachen Umweltschutz und Energieeffizienz viel beizutragen.
Michaela HesslingInnerhalb der Metallwelt gewinnt ein Responsible Sourcing-Ansatz immer stärker an Bedeutung, was gut ist. Letztlich ist es die gesamte Wertschöpfungskette eines Rohstoffs, die Verantwortung trägt, auch für dessen Gewinnung. Wichtig ist, dass eine verantwortungsvolle Rohstoffgewinnung nicht im deutschen Alleingang erreicht werden kann; dies ist eine weltweite Herausforderung.
Kirsten KückPräsentation
Impulsvortrag „Verantwortungsvoll aus Rohstoffen Wert schaffen – Metalle für eine innovative Welt“
In drei Workshops vertieften die Teilnehmenden im Anschluss Chancen, Herausforderungen und praktische Umsetzungsfragen verantwortungsvoller und transparenter Lieferketten.
Programm
Praxistag “Lieferketten verantwortlich gestalten – Über Nachhaltigkeit berichten” am 7. März 2018 in Hamburg
Veranstaltungspartner
Workshop A/B: „Erste Schritte – Nachhaltiges Lieferkettenmanagement in mittelständischen Unternehmen“ / „Arbeits- und Sozialstandards sowie Menschenrechte in globalen Lieferketten“
Das Bild einer linearen Lieferkette trifft heute für die meisten Produkte nicht mehr zu. Vielmehr handelt es sich um kleinteilige und komplexe Liefernetzwerke. Ein Beispiel: Alleine eine unserer Outdoor-Jacken besteht z.B. aus über 50 Bestandsteilen von über 25 unterschiedlichen Lieferanten. Um das nachhaltig managen zu können, verfolgen wir einen multiplen Ansatz mit verschiedenen, sich ergänzenden Instrumenten wie etwa Selbstauskünften, Vor-Ort-Besuchen, Audits und die Nutzung normierter Materialien.
Aiko BodeMit unserem Geschäftsmodell möchten wir Wirtschaftlichkeit und soziales Engagement verbinden. Auch um das Vertrauen der Konsumenten zu gewinnen, stellen wir progressiv Transparenz in der Lieferkette her. Dazu bauen wir neben eigenständigen Audits und Vor-Ort Besuchen auf vertrauenswürdige Partner sowie Siegel.
Marc SolterbeckPräsentationen
Workshop A/B: „Erste Schritte – Nachhaltiges Lieferkettenmanagement in mittelständischen Unternehmen“ / „Arbeits- und Sozialstandards sowie Menschenrechte in globalen Lieferketten“
Workshop C: Umsetzung von Nachhaltigkeitsanforderungen durch den Einkauf
Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur, dass negative Folgen verringert werden müssen. Es geht auch darum, positive Auswirkungen zu vervielfachen und auszubauen. Auf diese Weise kann der gesamtgesellschaftliche Beitrag eines Produktes oder einer Dienstleistung ermittelt werden, also sein tatsächlicher Mehrwert. Zivilgesellschaftliche Organisationen und Stakeholder sind in diesem „Mehrwert-Prozess“ besonders wichtige Wissens- und Kommunikationspartner.
Patrick BottermannNachhaltigkeit in der Lieferkette heißt für uns vor allem, über das Lebensbaum Partnersystem kontinuierlich im Dialog mit unseren Lieferanten zu bleiben und über regelmäßige Interaktion stete Verbesserungen zu erzielen. Daraus entsteht oft eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Lieferanten, die die Grundlage für eine dauerhaft angelegte gemeinsame Entwicklung ist. So können wir Qualität und Nachhaltigkeit zu Gunsten aller Beteiligter direkt im Ursprung beeinflussen.
Henning Osmers-RentzschDurch den Druck von NGOs oder auch Brancheninitiativen hat sich in der Textilindustrie in den letzten Jahren bereits viel getan. Auch Endkonsumenten haben inzwischen ein höheres Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Für ein Unternehmen kann das eine Chance sein, den eigenen Lieferantenpool auf Basis von Nachhaltigkeitskriterien genauer unter die Lupe zu nehmen und wahrscheinlich auch zu konsolidieren. Das reduziert wahrscheinlich die Zahl an Lieferanten, mit denen man zusammenarbeitet. Mit diesen „strategischen“ Lieferanten hat das Unternehmen dann aber auch eine ganz andere Basis, um dauerhafte Beziehungen aufzubauen.
Kai Schmidt-RösemannPräsentationen
Workshop C: „Umsetzung von Nachhaltigkeitsanforderungen durch den Einkauf“
Workshop D: „Offenlegung nicht-finanzieller Informationen und Berichterstattung über soziale und ökologische Auswirkungen entlang der Lieferkette“
Wenn man als Unternehmen mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung beginnt, kann die Vielzahl unterschiedlicher Standards, Indikatoren und Themen erschlagend wirken. Aus unserer Erfahrung empfiehlt es sich pragmatisch vorzugehen. Der erste Nachhaltigkeitsbericht von Aurubis ist bereits vor 10 Jahren erschienen. Seitdem haben wir unsere Berichterstattung kontinuierlich weiterentwickelt und Schritt für Schritt zu einem zentralen Instrument für unser Nachhaltigkeitsmanagement ausgebaut.
Nienke BergerDie Einführung und Umsetzung einer regelmäßigen Nachhaltigkeitsberichterstattung ist alles andere als ein Selbstläufer und mit einem erheblichen Aufwand verbunden, aber es lohnt sich. So haben wir etwa als Arbeitgeber an Attraktivität gewonnen und konnten intern wichtige Impulse geben, um Nachhaltigkeit in der wankendorfer zu verankern. Das zahlt sich auch wirtschaftlich aus, denn wer Nachhaltigkeit vorantreibt, ist am Ende nicht der Getriebene.
Bernd HentschelDie HHLA verfügt bereits seit 2011 über ein strukturiertes Nachhaltigkeits-Reporting. Der jährlich erscheinende Bericht ist dabei allerdings nur die „Spitze des Eisbergs“ bzw. ist nur als Ergebnis eines fortlaufendenden unterjährigen Prozesses möglich. So pflegen wir nachhaltigkeitsrelevante Kennzahlen etwa auf monatlicher Basis in das interne Managementinformationssystem ein.
Jan Hendrik PietschPräsentationen
Workshop D: „Offenlegung nicht-finanzieller Informationen und Berichterstattung über soziale und ökologische Auswirkungen entlang der Lieferkette“
Fotogalerie
Teilnahmebedingungen
Teilnahmebedingungen für den Praxistag
Für den Praxistag „Lieferketten verantwortlich gestalten – Über Nachhaltigkeit berichten“ am 7.3.2018 in Hamburg gelten die folgenden Teilnahmebedingungen.
Veranstalter
UPJ e.V.
Brunnenstraße 181
10119 Berlin
T: +49 30 2787 406-0
M: info@upj.de
econsense – Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft e.V.
Oberwallstraße 24
10117 Berlin
T:+ 49 30 2028-1474
M: info@econsense.de
Teilnahmebeitrag
Ein Teilnahmebeitrag wird nicht erhoben.
Anmelde- und Teilnahmebestätigung
Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine automatisch erzeugte, unverbindliche Anmeldebestätigung per E-Mail.
Einige Tage nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie zudem eine verbindliche Teilnahmebestätigung. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist nur nach Erhalt der Teilnahmebestätigung möglich.
Programmänderungen
Programmänderungen sind möglich und vorbehalten.
Datenschutz
Personenbezogene Daten werden vom Veranstalter ausschließlich zu Zwecken der Tagungsorganisation verwendet. Die Teilnehmenden der Tagung erklären sich damit einverstanden, dass ihr Name und ihre Organisation in den Tagungsunterlagen aufgeführt werden dürfen. Die Zustimmung zu dieser Nutzung geschieht freiwillig. Im Falle des Widerspruchs gegen diese Nutzung hat dies keine Auswirkungen auf die Tagungsteilnahme. Beim Veranstalter kann die hiermit erteilte Einwilligung in die Veröffentlichung in den Tagungsunterlagen jederzeit vor Drucklegung der Unterlagen widerrufen werden.
Fotorechte
Mit der Anmeldung erteilen die Teilnehmenden dem Veranstalter die Erlaubnis, während der Tagung fotografiert zu werden und diese Fotos im Zusammenhang mit der Veranstaltung u.a. in Printmedien und für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu verwenden.
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